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Reise mit Hund: Die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Transportmöglichkeiten

  • Autorenbild: Magdalena Griesner
    Magdalena Griesner
  • 27. Aug. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Das Reisen mit Hund kann eine herrlich chaotische Mischung aus Abenteuer und nervlicher Zerreißprobe sein. Man könnte es auch mit einem Roadtrip, mit einem begeisterten, aber etwas übermotivierten Beifahrer vergleichen, der bereits nach 10 Minuten die Frage aller Fragen stellt: „Simma schon daaaaa?" Ufff... entspann dich kleiner. :-D


Aber keine Sorge, mit der richtigen Planung wird aus der Herausforderung ein tierisch gutes Erlebnis! Egal, ob du mit dem Auto, Zug, Bus oder Flugzeug unterwegs bist, es gibt für jedes Transportmittel spezifische Vor- und Nachteile, die du im Auge behalten solltest.


In diesem Blogartikel nehme ich die verschiedenen Möglichkeiten unter die Lupe und gebe dir nützliche Tipps, wie du und dein vierbeiniger Freund stressfrei ans Ziel kommt – und dabei jede Menge Spaß habt!


1. Auto: Flexibilität und Komfort – wenn dein Hund es verträgt




Vorteile:

  • Flexibilität: Mit dem Auto bist du völlig unabhängig und kannst jederzeit Pausen einlegen, um deinem Hund Bewegung und frische Luft zu gönnen.

  • Komfort: Du kannst deinem Hund einen gemütlichen Platz in einer Art Körbchen richten, damit er sich wohlfühlt, und (hoffentlich) während der Fahrt schläft.

  • Vertraute Umgebung: Das Auto kann eine vertraute Umgebung für deinen Hund sein, was Stress reduziert. Du kannst zudem vertraute Decken, Spielzeuge und Futter mitnehmen, um deinem Hund ein Gefühl von Sicherheit zu geben.


Nachteile:

  • Hitze und Kälte: Wenn du im Sommer ins Auto einsteigst, trifft dich fast der Schlag vor Hitze. Ähnlich ist es mit der Kälte im Winter. Mein Tipp: Lüfte das Auto im Sommer einmal gut durch, bevor ihr einsteigt, und starte im Winter frühzeitig die Heizung, um die Kälte zu vertreiben. An heißen Tagen lohnt es sich außerdem, eine Kühlmatte und einen Sonnenschutz für die Fenster dabei zu haben. So bleibt das Auto eine angenehme Wohlfühloase und keine Sauna oder Eishöhle.

  • Lange Fahrten: Lange Autofahrten können für Hunde anstrengend sein, insbesondere wenn sie nicht daran gewöhnt sind. Regelmäßige Pausen sind daher unerlässlich.

  • Aus der Paxis: Als Lou noch ein Welpe war, hatte er unglaubliche Angst, wenn wir nur in die Nähe von einem Auto gekommen sind. Diese Angst konnte ich ihm nur schwer und mit viel Leberwurst abtrainieren. Anfangs sind wir nur im Auto gesessen, damit er versteht, dass seine Todesangst unbegründet ist. Nach und nach sind wir weitere Strecken gefahren. Ich habe mit Lou immer nach einer Stunde Fahrzeit eine kurze Pause gemacht.

  • Besonders Welpen wird immer schlecht beim Autofahren: Besonders bei kurvenreichen Strecken ist es sehr wahrscheinlich, dass sich dein Welpe übergeben muss. Wenn ich mit Lou reise, gebe ich ihm in der Früh nichts zu fressen. Nach Möglichkeit sitzt Lou immer bei mir oder einer Person, die er kennt, so ist eine ruhige Autofahrt möglich.

  • Sicherheitsrisiken: Wichtig ist, dass dein Hund seinen fixen Platz hat und nicht irgendwo im Auto herum kraxelt. Die Gefahr, dass du einen Unfall baust, ist einfach zu groß...  Bei einem Unfall kann ein ungesicherter Hund schwer verletzt werden. Es ist deshalb wichtig, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen wie Hundegurte oder Transportboxen zu verwenden. Wie ich das erste Mal durch einen Tunnel gefahren bin, hat sich Lou auf der Rückbank sehr erschreckt. Zum Glück war er mit einer Art Gurt (am Hals befestigt) gesichert, ansonsten wäre er mir vermutlich nach vorne gesprungen und ich möchte nicht wissen, wie ich darauf reagiert hätte.


2. Zug: Eine umweltfreundliche und gemütliche Option



Vorteile:

  • Bewegungsfreiheit: In den meisten Zügen können Hunde sich freier bewegen als in einem Flugzeug oder Bus. Einige Züge bieten spezielle Hundebereiche oder Wagons an. Der Zug fährt ruhig und gleichmäßig dahin. Lou ist hier noch nie schlecht geworden.

  • Klimafreundlich: Reisen mit dem Zug ist oft umweltfreundlicher als mit dem Auto oder Flugzeug.

  • Stressfreier als Flugreisen: Da dein Hund bei dir bleiben darf, ist die Zugreise oft weniger stressig als eine Flugreise.

  • Bequem: Modernen Züge sind sehr leise. Sie gleiten so sanft dahin, dass man glatt vergessen könnte, im Zug zu sein. Man hat meistens kostenloses W-Lan und kann arbeiten oder lesen.


Nachteile:

  • Kosten: In manchen Ländern erheben die Bahngesellschaften zusätzliche Gebühren für Hunde, die je nach Strecke erheblich sein können. In Österreich bei den ÖBB zahle ich ca. ein Drittel von dem, was mein Ticket kostet, on top.

    • Hier ein Rechenbeispiel: 1x Person = 15 Euro + 1x Hund = 5 Euro -> macht insgesamt 20 Euro. Bei der Westbahn zahlt man hingegen nur 2 Euro Aufschlag für einen Hund. Das finde ich fair.

  • Viel Ablenkung: Junge Hunde sind bekanntlich sehr an ihrer Umgebung interessiert. Lou würde am liebsten jeden Zugfahrgast persönlich begrüßen.

  • Platzbeschränkungen: Große Hunde müssen manchmal einen Maulkorb tragen oder können in stark frequentierten Zügen wenig Platz zum Ausstrecken finden.

  • Nicht überall erlaubt: Nicht alle Züge und Bahngesellschaften erlauben Hunde an Bord, insbesondere große Hunde.


3. Bus: Günstig, aber mit Einschränkungen



Vorteile:

  • Kostengünstig: Reisen mit dem Bus ist oft eine der günstigsten Optionen, besonders auf kurzen Strecken.

  • Verfügbarkeit: Busse sind in vielen Regionen das häufigste und leicht zugängliche Verkehrsmittel. Manche Busse fahren an Orte, wo der Zug gar nicht mehr stehen bleibt.


Nachteile:

  • Eingeschränkter Platz: Der Platz im Bus ist begrenzt, und Hunde müssen oft in einer Transportbox oder an einem festen Platz bleiben. Lou wird beim Fahren meistens schlecht. Er sieht gerne beim Fenster raus, darum sitzt er bei mir.

  • Regelungen: Viele Busunternehmen erlauben keine oder nur kleine Hunde oder solche, die in einer Transportbox untergebracht sind. Servicehunde sind meist die einzige Ausnahme. Leine und Maulkorb sind während der gesamten Fahrt Pflicht.

  • Stress: Die Nähe zu anderen Passagieren und der begrenzte Raum können für Hunde stressig sein.


4. Flugzeug: Für lange Strecken unvermeidlich



Vorteile:

  • Schnelligkeit: Das Flugzeug ist die schnellste Option für lange Distanzen, besonders bei internationalen Reisen.

  • Spezielle Angebote: Einige Fluggesellschaften bieten spezielle Services für Tiertransporte an, mit klimatisierten Frachtabteilen oder speziellen Pet Carrier Optionen.


Nachteile:

  • Stress für den Hund: Der Flug kann für Hunde extrem stressig sein, besonders wenn sie im Frachtraum transportiert werden müssen. Das würde für mich beispielsweise nicht in Frage kommen. Ich würde es nicht übers Herz bringen, Lou in einen Mini-Behälter zu sperren und mehre Stunden im Frachtraum alleine zu lassen. Ich glaube, mein sensibler Fips hätte den Schock seines Lebens...

  • Es ist kompliziert: Um seinen Hund mit an Board nehmen zu dürfen, muss man zahlreiche Kriterien erfüllen:

    • Der Hund muss in eine speziell für das Reisen vorgesehene Transportbox. Damit der Hund freiwillig in die Box geht, sollte das vorher zu Hause geübt und trainiert werden. Die meisten Hunde sträuben sich vor unbekannten Gegenständen, fangen an zu rotieren, wenn sie sie nur sehen, strampeln beim Versuch, sie sanft hineinzuheben und reagieren panisch, wenn sie in die Box gehen sollen.

    • Der Hund darf insgesamt nicht mehr als 8 kg wiegen (inklusive Transportbox!!)

  • Kosten: Das Fliegen mit einem Hund kann teuer sein, besonders bei internationalen Flügen, wo spezielle Transportboxen, Dokumente und Impfungen erforderlich sind.

  • Einschränkungen: Nicht alle Hunderassen sind für Flugreisen geeignet, insbesondere brachyzephale (kurznasige) Rassen wie Bulldoggen, die anfällig für Atemprobleme sind.


Fazit

Die Wahl des Transportmittels hängt stark von der Reiseart, der Länge der Strecke und den Bedürfnissen deines Hundes ab. Während das Auto oft die flexibelste und bequemste Option ist, bieten Zugreisen eine gute Balance zwischen Komfort, Umweltfreundlichkeit und Preis. Busreisen eignen sich für kurze Strecken, während Flugreisen gut geplant und nur dann gewählt werden sollten, wenn keine andere Option möglich ist. In jedem Fall solltest du die Bedürfnisse deines Hundes an erste Stelle setzen und dich gründlich auf die Reise vorbereiten. So kannst du Stress und Unannehmlichkeiten beim Hundetransport minimieren und einem Reisedesaster aus dem Weg gehen.


Mit der richtigen Planung wird die Reise mit deinem Hund zu einem unvergesslichen Erlebnis!


Das waren die Vor- und Nachteile. Welchen Transport bevorzugst du für deinen Hund?

 
 
 

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